Magenschleimhautentzündung

Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür

 

Entstehen durch ein Ungleichgewicht zwischen schleimhautschädigenden und -schützenden Faktoren. Symptome sind Schmerzen im mittleren Oberbauch, welche von der Nahrungsaufnahme abhängig sind. Die Diagnose wird durch ein Ansprechen auf magensäureunterdrückende Medikamente oder durch eine Magenspiegelung gestellt. Eine wesentliche Rolle spielt das Magenbakterium Helicobacter pylori, welches bei Nachweis behandelt werden sollte. Eine Operation ist heute meist nicht mehr notwendig. Medikamente, welche die Magensäure unterdrücken wirken meist prompt.

 

Ursachen

  • Das Magenbakterium Helicobacter pylori
  • Medikamente  v.a. Schmerzmedikamente wie Diclofenac (Voltaren®) und Ibuprofen
  • Rückfluss von Galle in den Magen
  • Das eigene Immunsystem durch eine Immunreaktion
  • Im Gegensatz zu der früher vorherrschenden Meinung spielen psychische Faktoren keine oder nur eine geringe Rolle.

 

Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

Es ist nur die oberste Schleimhautschicht geschädigt.

 

Symptome

Oft haben die Betroffenen keine Beschwerden, es kann aber auch zu Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Völlegefühl kommen.

 

Diagnose

Die Diagnose wird mittels Gastroskopie mit Entnahme von Schleimhautproben gestellt. Bei minder schweren Symptomen ist aber auch ein Therapieversuch mit einem Säureblocker für 2-4 Wochen möglich. Die Gastroskopie muss nur dann erfolgen, wenn es zu keiner Besserung der Beschwerden oder zu einem Rückfall kommt.

 

Therapie

Säureblocker über einen begrenzten Zeitraum.

Auch eine Therapie mit dem pflanzlichen Präparat Iberogast® hilft oft gut.

Bei Nachweis von Helicobacter pylori und entsprechenden Symptomen wird im Allgemeinen eine Kombinationstherapie aus Säureblocker und 2 Antibiotika erfolgen (s.u.).

Schwere Magenschleimhautentzündung mit Austritt von Blut

 

Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus ventriculi oder duodeni)

Beim Geschwür kommt es zu einem meist runden Auflösen der oberen Schleimhautschichten. Magengeschwüre sind meist im unteren Teil des Magens lokalisiert, Zwölffingerdarmgeschwüre meist im oberen Teil des Zwölffingerdarmes.

Auch hier haben die oben genannten schädigenden Faktoren die Oberhand. Die alles überragende Rolle spielt aber Helicobacter pylori, das für 75% der Magengeschwüre und beinahe alle Zwölffingerdarmgeschwüre verantwortlich ist. 

 

Symptome

sind Oberbauchschmerzen: typischerweise Nüchternschmerz beim Zwölffingerdarmgeschwür, Schmerzen nach Nahrungsaufnahme beim Magengeschwür.

Oft bestehen aber auch keine Schmerzen und das Geschwür wird erst nach durch das Auftreten einer Blutung oder einer Perforation entdeckt.

 

Diagnose

Die Diagnose wird mittels einer Gastroskopie (Magenspiegelung) gestellt. Da ein Magenkarzinom ähnlich aussehen kann, werden zahlreiche Proben entnommen und die Gastroskopie nach Abheilen des Magengeschwürs nochmals wiederholt.

Außerdem wird auf das Magenbakterium Helicobacter getestet. 

Das Magenbakterium Helicobacter pylori (Quelle: Centers for Disease Control an Preventions Public Health Image Library)

 

Therapie

In jedem Fall wird mit einem Säureblocker behandelt. Seit der Entdeckung der Säureblockern sind Operationen nur noch in absoluten Ausnahmefällen notwendig. 

Sollte Helicobacter pylori nachweisbar sein, muss eine einwöchige Kombinationstherapie aus einem Säureblocker und 2 Antibiotika erfolgen. 

Absolut entscheidend für eine erfolgreiche Helicobacter-Therapie ist die regelmäßige Einnahme der Medikamente. Rauchen verschlechtert die Erfolgsquote massiv. Während der Zeit der Medikamenteneinnahme sollte deshalb unbedingt auf Nikotin verzichtet werden.

Etwa 6-8 Wochen nach der Einnahme muss mittels eines Atem- oder Stuhltests der Therapieerfolg kontrolliert werden. Bei Vorliegen eines Magengeschwürs erfolgt die Kontrolle mittels einer erneuten Gastroskopie.